Rudelstellungen

Es ist wieder in aller Munde und lässt die Gemüter hochkochen!
– Viele, die nie was damit zu tun hatten – verstehen überhaupt nicht, wie man so einen Schmarrn mitmachen konnte.
– Viele, die mal die absoluten Anhänger waren – wollen damit nichts mehr zu tun haben
– Viele, die mal die absoluten Anhänger waren – haben sich ähnlichen Konstrukten zugewandt
– und einige wenige verteidigen es vehement!
Doch was steckt hinter der Faszination von angeborener Rudelstellungen?
wenn ich mal überlege wann und wie ich mit dem Thema Rudelstellungen konfrontiert wurde – fallen mir ein paar Kleinigkeiten auf – es waren Hundehalter, bei denen ein oder mehrere Punke dieser Liste passen
– Agression beim Hund
– Leinenpöbler
– Jagdthemen
– kein Freilauf möglich
– Angsthunde, die aber anscheinend in Spanien (oder so) noch keine Probleme hatten
– Mehrhundehalter, die immer wieder Unstimmigkeiten in der Gruppe hatten
– Esotheriker
– Hunde sind oft Hochleistungsportler
– überforderte Hunde
– Hunde die keine Zeit bekommen die Umwelt zu erkunden – wurde ja so gelehrt 😉
– …
ich denke diese Liste lässt sich noch weiter führen … denn, mit Rudelstellungen fühlte sich irgendwie „JEDER“ irgendwie angesprochen … doch die, die mit ihren Hunden Probleme hatten, waren gefühlt schneller infiziert … dazu kommt, dass gerade Mehrhundehalter in vielen Hundeschulen sich alleine gelassen fühlten … Auch in der Literatur finden sich nur wenige Werke, die sich mit der Gruppenhaltung von Hunden befassen.

und nun mal zu meinen Gedanken

in der „modernen“ Welt verlieren „wir“ gerne den Bezug zur Natur – Natur, wird aber gleichzeitig als toll, geheimnisvoll empfunden. Wenn der Mensch zur Natur zurückfinden würde, wären viele Probleme nicht mehr so present (oder ganz weg). Das kann man beim Thema Ernährung genauso beobachten, wie bei der Behandlung von Krankheiten – also warum nicht auch bei den Problemen die man mit seinen 4-beinigen Hausgeistern hat? Schon andere „Hundetrainer“ haben sich das „Wie machen es die Hunde unter sich …“ – Konzept als gewinnbringend vermarktet

und dann kommt da so eine Person, die mal eben eine Rudelstruktur in den Raum stellt und damit ganz viele potentielle Erklärungen und Lösungen bietet – und die auch noch so herrlich einfach.
Vielleicht ist da ja wirklich was – wir Menschen wissen ja nicht alles …. und so fängt man dann an, sich damit auseinander zu setzten. Dazu kommt, dass ja auch in anderen Verhaltens-Bereichen von vererbt gesprochen wird .. wie zum Beispiel, dass eine ängstliche Hündin meist ängsliche Welpen hat … (auch wenn das nicht genetisch weitergegeben wird 😉 ) warum also nicht auch eine Stellung in einem Rudel?
Jagende Hunde jagen nimmer, ängstliche Hunde tauen auf und die agressiven Hunde waren nur deswegen aggressiv, weil sie halt nicht ihrer Stellung gerecht gehalten werden ..
Artgerechtes Leben – und die Hunde zeigen kein „schlechtes Verhalten“ mehr .. HEY – das klingt doch logisch, oder?
Mehrhundehaltung – und das ganz einfach? klasse – kann „ich“ noch ein paar Hunde retten …
und um mal ehrlich zu sein, ich denke nicht nur ich, habe in Gedanken mal den eigenen Hund einer Stellung zugeordnet 😉
Liest man sich also durch das Forum (soweit öffentlich) stellt man fest, da haben ganz viele dieselben Probleme wie man selber … man fühlt sich also auch sofort von den anderen verstanden, auch wenn man selber vielleicht das Konstruckt Rudelstellungen noch gar nicht versteht, geschweige denn ein echter Fan ist ..
Doch so liest man erstmal weiter …
Was mir so auffällt, denn aktuell werden ja seeeehr viele Erfahrungsberichte anonym in den öffentlichen Bereich gestellt – in einem gleichen sie sich – sie mussten auf die Einschätzung warten und …
Die „Neuen“ fangen an, ihre Hunde zu beobachten!
Auf einmal fällt auf, wie die Hunde in gewissen Situationen reagieren
Auf einmal dürfen Hunde auch mal schnuppern (Entschleunigen nennen sie es)
Auf einmal …. werden manche Probleme schon weniger
Die „Neuen“ fangen an, zu überlegen, was für eine Rolle wohl ihr Hund(e) in einem Rudel spielen würde … und schon sind sie in der Falle
Der Tag der Einschätzung kommt, und manch einer sieht sich bestätigt, oder kommt auf ganz andere Ideen – also weiter beobachten – weiter den eigenen Hund kennenlernen!
Auch wenn man dabei sicherlich erstmal Frau E. kennenlernen „durfte“ – nicht zu jedem ist sie gleich negativ und wir Menschen sind Meister im Verdrängen von Unangenehmen, was uns nicht selber betrifft…
Und dann kommen neue positive Erfahrungsberichte …
so, bis zu dem Punkt kann ich selber was schreiben, denn das alles ist im öffentlichen Raum.
Was danach passiert – im Kreis der Rudler – muss man sich auf die Aussteiger verlassen, die sich trauen darüber zu reden … wie zum Beispiel hier:
aber wie ich es auch drehe und Wende … Hauptsache Hinten ist alles OK!